Scheiben
Mehrscheibenglas ist eine dauerhafte, luftdichte Anordnung von zwei oder mehr Scheiben aus Floatglas.
Ihre dünne Oberfläche und die Vermeidung von Bildverzerrungen verdanken sie einer speziellen Herstellungsmethode.
Es werden Glasscheiben mit Dicken von 4 mm bis 10 mm verwendet, die durch einen Abstandshalter getrennt sind, der in der Regel 12, 14 oder 16 mm dick ist. Der Raum zwischen den Scheiben ist mit einem Edelgas gefüllt – meist Argon oder Krypton.
Die Füllung des Abstandshalters mit einem Molekularsieb – einem starken hygroskopischen Mittel in Granulatform – garantiert, dass das zwischen den Scheiben eingeschlossene Gas frei von Feuchtigkeit ist. Die Scheiben sind über die gesamte Länge des Randes mit dem Abstandshalter durch Klebe- und Dichtungsmaterialien verbunden, was die Dichtigkeit des Systems gewährleistet und den Zufluss von Wasserdampf ins Innere minimiert.
Die Wärmedämmung von Mehrscheibenglas (U-Wert) wird maßgeblich durch folgende Faktoren beeinflusst:
- Art des im Verbund verwendeten Glases (insbesondere Low-E-Beschichtungen)
- Anzahl der Scheiben mit Beschichtung (mit niedrigem Emissionsgrad)
- Art und Menge des Gases im Scheibenzwischenraum
- Größe des Abstandshalters zwischen den Scheiben
- Art des Abstandshalters (sog. Warme Kante, z. B. aus rostfreiem Stahl)
- Anzahl der Kammern im Verbund (eine oder zwei Kammern)
Die Dekoration von Mehrscheibenglas können die Innensprossen sein, die in verschiedenen Farben erhältlich sind und einfache geometrische Formen oder komplexe Netzstrukturen bilden. Die Scheiben können eine beliebige Form haben – Kreise, Ovale, Trapeze usw.
WARUM WIRD MEHRSCHEIBENGLAS VERWENDET?
Mehrscheibenglas hat aufgrund seiner guten Wärmedämmung bei relativ geringer Gesamtdicke weltweit an Beliebtheit gewonnen. Sie sind auch sehr praktisch im Herstellungsprozess von Fenstern. Hauptziel von Mehrscheibenglas ist es, den k-Wert (Wärmedämmungsindex) durch den Einsatz von Gläsern mit speziellen wärmedämmenden Beschichtungen, etwas dickeren Scheiben, zweikammerigen Scheiben oder der Füllung des Scheibenzwischenraums mit Argon zu senken. Das schwächste Mehrscheibenglas aus Floatglas garantiert einen Wärmeübergangskoeffizienten von mindestens k=2,9 W/m*K. Derzeit ist Mehrscheibenglas mit einem k-Wert von 1,0 und in Dreifachverglasungen k=0,7, k=0,6, k=0,5 oder sogar k=0,4 der Standard. Durch die Verwendung des entsprechenden Glasverbunds, der Art des Gases sowie der geeigneten Schutzfolien und Spezialgläser werden auch besondere akustische Eigenschaften oder erhöhte Sicherheitsfestigkeit erreicht.
Was bedeuten die Zahlen 4/16/4 beim Mehrscheibenglas?
- 4 – Dicke der ersten Glasscheibe
- 16 – Breite des Abstandshalters zwischen den Glasscheiben und gleichzeitig die Breite des gasgefüllten Raums, z. B. mit Argon oder Krypton
- 4 – Dicke der zweiten Glasscheibe (die Maße werden in Millimetern angegeben)
